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#repTEN: Vorverkauf für die re:publica gestartet

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Im Mai 2016 findet Europas wichtigste Netzkonferenz re:publica zum 10. Mal statt. Einmal mehr gibt es großes Wissen zum fairen Preis – und diesmal kann man beim Ticketkauf direkt an den Verein Refugees Emancipatian spenden, der Geflüchtete mit freiem Internet versorgt.BK_151110_republica16

Wer wissen möchte, was die digitale Gesellschaft umtreibt und wie Vordenker, Wissenschaftler, Aktivisten, Blogger und Medienschaffende aus aller Welt über Entwicklungen im Netz denken, welche Aussichten es gibt, auf was es sich zu zu blicken lohnt und was in Zukunft wichtig ist, der sollte auf die re:publica gehen.

2007 als Blogger-Konferenz gestartet, versammelt sie seitdem regelmäßig die interessantesten Köpfe der digitalen Welt und ist zu Europas wichtigstem Event der Netz-Community geworden – mit über 7000 Besuchern, 500 Stunden Programm und 850 internationalen Speakern im letzten Jahr.

Auch vom 2.-4.Mai 2016 wird man wieder die wichtigsten und auch kritischsten Stimmen zu einer Vielfalt digitaler Themen hören und auch der Call for Papers ist gestartet. Ab heute kann man Vorschläge für die #rpTEN einreichen, Projekte vorstellen, Ideen und Visionen teilen.

Das Team der re:publica selbst sieht das Motto #rpTEN auch als

Plädoyer für Engagement, Verantwortung und Emanzipation im Netz

Der digitalen Welt soll mit der Jubiläumskonferenz ein Spiegel vorgehalten werden – wie passend ist es da, dass TEN gespiegelt NET heißt.

Politisch korrekt wie die re:publica es immer ist, kann man mit dem Kauf eines der Tickets, die – auch dank ihres fairen Preises – sehr schnell vergriffen sind, 15 Euro oder mehr drauflegen und damit den Potsdamer Verein Refugees Emancipation unterstützen, der seit 15 Jahren Flüchtlingsunterkünfte mit Internet versorgt und auch Computerkurse organisiert.

© re:publica/flickr


ADC Festival 2016: The Battle of Content

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Cat Content ist der wahre King! Oder? Beim ADC Festival 2016 in Hamburg dreht sich alles um den Held der Stunde: Inhalt.

ADC2016_keyvisual_Katze

»Wer interessant sein will, der muss erst mal interessanter als ein Katzenvideo sein«: So fasst Dirk Lanio, Group Head Digital bei Grabarz & Partner, die Herausforderung zusammen, vor der Kreative heute stehen. Seine Agentur wählte denn auch die Katze als größten Gegner in der »Battle of Content«-Kampagne für das ADC Festival 2016.

Es wird vom 20. bis 24. April erneut in Hamburg stattfinden – ein bisschen früher als sonst, um den Feiertagsreichen Mai zu umgehen. Außerdem finden Preisverleihung und After Show Party nächstes Jahr am Freitag statt. Das hat vor allem den logistischen Grund, dass Ausstellung und Jurytagung wieder im Millerntor stattfinden werden – und der FC St. Pauli am Montag eventuell noch ein Heimspiel hat. Gleichzeitig hat das den Vorteil, dass die Feiernden nicht am nächsten Tag ins Büro müssen …

Ebenfalls neu sind zwei Locations: Der ADC Kongress am 22. April sowie der Nachwuchskongress, der auf den Samstag fällt, haben den Musikclub Grünspan auf der Großen Freiheit als neues Zuhause. Award Show und Party finden am selben Abend auf Kampnagel statt – es wird also kein abendliches Shutteln zwischen zwei Locations geben und einen besseren Feieruntergrund als das Backsteinpflaster in der Fischauktionshalle.

Thema des Kongresses ist »Heroes of Content«. ADC-Präsident Stephan Vogel erklärt dazu:

»Der wichtigste KPI der Zukunft wird TSB sein: Time spent with Brand.«

Es sei empirisch belegt, dass die Kaufbereitschaft steige, je länger sich ein Konsument mit einer Marke beschäftigt. »Wer in der digitalen Arena nicht mit starken Ideen auftritt, kriegt von Grumpy Cat auf die Fresse«, so Vogel in markigen Worten.

Als erste Speaker auf dem Kongress wurden unter anderem gewonnen: David Shing (Digital Prophet bei AOL und Enfant terrible auf der Bühne), John Mescall (Global Executive Creative Director bei McCann Worldgroup und mitverantwortlich für »Dumb ways to die«), Gabriele Fischer (Chefredakteurin von brand eins und Content-Queen) und Patrick Collister (Creative Director The Zoo/Google EMEA).

Der Nachwuchskongress am 23. April trägt den Titel »Go for Content«. Sprechen werden hier unter anderem Preethi Mariappan (Chief Creative Officer bei Razorfish) und Stefan Kolle (Geschäftsführer Kreation bei Kolle Rebbe).

Die Kampagne von Grabarz & Partner mit dem Key Visual der Kampf-Katze wird weiter ausgebaut. Bisher exitistieren hauptsächlich Motive für den Nachwuchswettbewerb, auf denen die »fluffige Share-Maschine« (Dirk Lanio) junge Kreative provokant dazu auffordert, ihr Viral-Potential zu übertrumpfen.

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Zum Nachwuchswettbewerb sowie zum allgemeinen Wettbewerb gibt es dieses Jahr eigene responsive Landingpages, was den Interessierten die recht mühsame Navigation auf der ADC-Homepage erspart. Für beide Wettbewerbe kann man ab sofort einreichen.

Heute startet auch der Ticketverkauf für das Festival. Bis zum 8. Januar gibt es Kongresstickets für 360 Euro und den Festivalpass für 625 Euro zum Frühbuchertarif.


Mehr zum Thema:

ADC Awards 2015: Die Gewinner

ADC Festival 2015: Creating the Digital Hype

ADC Festival 2014: Change the Game

ADC Festival 2013: ADC gründet Neuland

see #11

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Die Konferenz zur Visualisierung von Information …

Event_see_2016

Scholz & Volkmer, Kreativagentur für digitale Markenführung aus Wiesbaden, lädt ein zur see-Conference.

Am 16. April 2016 werden zum elften Mal internationale Sprecher über Innovationen aus Design, Architektur, Journalismus, Film, Kunst, Technik, Forschung und Kommunikation referieren.

Mit 800 erwarteten Gästen zählt die see #11 zu einer der größten Designkonferenzen in Deutschland.

In diesem Jahr werden Nonny de la Peña (Begründerin des »Immersive Journalism«), Arne Vogt (Ressortleiter Titelbild »DER SPIEGEL«), Césare Peeren (Architekt, Designer und Mitgründer von Superuse Studios) sowie Cesy Leonard (Chefin des Planungsstabs und Leiterin des Filmdepartments im Zentrum für Politische Schönheit) sprechen.

Noch bis 31. Januar 2016 kann man Early-Bird-Tickets zum günstigeren Preis (regulär für 95 Euro und ermäßigt für 45 Euro) erhalten. Danach gilt der Normaltarif (regulär 125 Euro und ermäßigt 55 Euro).

Zudem wird ein Rahmenprogramm mit Ausstellungen von Semester- und Abschlussarbeiten von Nachwuchskünstlern und Studenten die Konferenz ergänzen.

Weitere Informationen und Tickets sind auf der Website der see #11 erhältlich.

zwanzig52: Fragen an die Welt von morgen

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Kongress mit Studierendenzwanzig52_Einladung-9

Die Folkwang Universität der Künste und das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie laden Studierende und young professionals aller Disziplinen ein, an diesem eintägigen Kongress Fragen an die Welt von morgen zu stellen.

Das Programm umfasst Vorträge, Expertengespräche und workshops. Die begleitende Ausstellung der Studierendenprojekte wird analysiert und im Hinblick auf ihr wirtschaftliches Potential bewertet. Natürlich ist für das leibliche Wohl gesorgt und Zeit für Networking ist ebenso eingeplant.

Die Veranstaltung ist kostenfrei, aber die Plätze sind begrenzt.Eine Anmeldung bis 28.02.2016 ist daher erforderlich.

Zum Event geht’s hier!

A MAZE

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Zum fünften Mal findet in Berlin das Internationale Independent Videogames Festival A MAZE statt.

amaze_berlin_2016

Vom 20. bis 23 April 2016 treffen sich auf dem A MAZE internationale Independent Game Entwickler, Kreative der Digital-Branche und Games-Interessierte in Berlin. Die Besucher erwarten Konferenz und Ausstellung mit interaktiven Installationen, ein internationales Co-Production Village und die
 A MAZE. Awards, bei denen 20 Games in fünf Kategorien antreten.
Bis zum 1. März können noch Games eingereicht werden.

Bilderrausch im Bademantel

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Quo vadis Editorial Design? hieß es am letzten Wochenende bereits zum vierten Mal auf der von der Typographischen Gesellschaft München (tgm) veranstalteten Konferenz Qved.

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Print lebt, das war den Besuchern schon am Ende des ersten Tages klar. So viele tolle Magazinprojekte gab es zu sehen, von »The Outpost« von Ibrahim Nehme aus Beirut über »Das Buch als Magazin« von Joanna Mühlbauer und Peter Wagner bis in die Slums von Kenia, wo Harrison Thane und Tom Grass mit Kindern und Jugendlichen Zines erstellen. Höhepunkt des ersten Tages war sicher der Vortrag des italienischen Kreativen Francesco Franchi. In der Art eines Hochgeschwindigkeitszugs rauschte er durch seine großartigen Arbeiten – manch einer hätte sich gewünscht, er hätte etwas weniger gezeigt und etwas mehr erklärt.

Qved3Tom Grass und Harrison Thane

 

Qved4Francesco Franchi

 

Digitaler wurde es am Freitag. Gail Bichler, Designdirektorin des »New York Times Magazine« stellte den Relaunch des Magazins in Print und Web vor und »Zeit online« Chefredakteur Martin Kotynek und Christian Hanke von Edenspiekermann erzählten launig anhand des »Zeit online« Relaunches, wie man zehn Millionen Leuten die Welt erklärt.

Qved7Gail Bichler

 

Fotograf, Künstler und Illustrator Andreas Baier galoppierte durch eine Flut seiner teils puren, teils aufwendigst in Photoshop bearbeiteten Bilder, von denen jedes für sich eine ausgiebige Betrachtung wert gewesen wäre. Warum er dabei seinen Bademantel trug verriet er nicht.

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Andreas Baier

 

Getreu dem Motto: das beste bis zum Schluss aufheben, bildete der letzte Vortrag den Höhepunkt: Debbie Millman, Gestalterin und Autorin, und laut Graphic Design USA eine der einflussreichsten Designerinnen unserer Zeit, erzählte so unglaublich offen und uneitel über all ihre Fehlschläge und Misserfolge, dass der Applaus am Ende gar nicht verstummen wollte.

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Debbie Millman

 

QVED hat eine kleine Schwester namens QVIG bekommen (was im übrigen zu einiger Verwirrung führte), und so stand der Samstag Vormittag unter der Frage »Quo vadis Infographic?« Professor Michael Stoll von der Fachhochschule Augsburg und Boris Kochan, die die QVIG kuratierten, hatten eine Reihe spannender Redner nach München geholt. Zum Beispiel die Infografik-Ikone Nigel Holmes, der sympathischerweise nicht seine eigenen Arbeiten präsentierte (die konnte man in einer Ausstellung im Gang betrachten), sondern statt dessen wunderbar britisch von seinen »Giants of infographic« erzählte (Harry Beck, Otto und Marie Neurath, Gerd Arntz, Herbert Meyer) und allen Anwesenden nachdrücklich ans Herz legte: »Don’t be dazzled by Data!«

Qved8Nigel Holmes

 

37 Vorträge an drei Tagen – die Kuratoren Boris Kochan, Horst Moser und Steven Watson hatten jede Menge hochkarätige Leute aus der ganzen Welt in die wunderschöne Alte Konzerthalle in München gebracht, die die Themen Editorial Design und Infografik aus den verschiedensten Perspektiven präsentierten.

Qved9Alte Kongresshalle München

 

Beeindruckt war ich von der unglaublichen Menge qualitativ hochwertiger Magazine, in denen nicht nur professioneller Content und Gestaltung stecken, sondern auch literweise Herzblut. Finanziell, auch das muss gesagt werden, sind diese Produkte in der Regel kein Erfolg – Magazinmacher als Idealisten.

Steil nach oben geht die Erfolgskurve der QVED, sie hat sich nicht nur zu einem festen Bestandteil der Munich Creative Business Week entwickelt, sondern auch zu einer inspirierenden Designkonferenz, die man nicht verpassen sollte.

 

 

 

Wie die #rpTEN ihr Jubiläum mit einem außergewöhnlichen Corporate Design feiert

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Die re:publica (2.-4. Mai), die zu den weltweit wichtigsten Konferenzen zur digitalen Gesellschaft gehört, feiert ihr Jubiläum mit einem Erscheinungsbild, das um das Thema Reflexion kreist.

re:publica TEN/NET

Die re:publica verblüfft alljährlich nicht nur mit ihrem spannenden Programm, sondern immer wieder auch mit ihrem besonderen Design. Verwandelte sich der Veranstaltungsort Station Berlin im letzten Jahr passend zum Thema Finding Europe in einem Flughafen oder 2014 gemäß des Mottos Into the Wild in einem projizierten und auch reellen, vor Ort rauschenden Wald, kreist das Corporate Design in diesem Jahr um die Reflexion.

Das entwickelte fertig design, ein Kollektiv dreier unabhängiger Designer in Berlin und Bremen und engagierte für den #rpTEN Trailer die Multimediaagentur Jutojo, die Spiegel, Motoren und Projektionen interagieren lässt und dazu die Stimmen von Speakern vergangener Konferenzen zu hören sind.

Inmitten aller Spiegelungen, die das Erscheinungsbild durchziehen, steht das schlichte, prägnante Logo, das fertig design entwickelte und das gleichzeitig als TEN und NET zu lesen ist, während um es herum die Reflexion in den unterschiedlichen Medien durchdekliniert wird.

Für die re:publica-Site selbst sind die Besucher der #rpTEN aufgerufen, Webcam-Bilder von sich einzusenden, die – in einiger Unschärfe – den Hintergrund der Website bilden, um so die Grenzen zwischen Besuchern und Speakern fließend werden zu lassen und die Reflexion als Interaktion sichtbar zu machen – und auch den Website-User miteinzubeziehen. Spiegelt er sich beim Besuch der Website im Computerscreen, soll er Teil einer virtuellen Gemeinschaft werden.

Flyer, Sticker und andere Printerzeugnisse sind auf Spiegelmaterialien gedruckt – und auch auf den diesjährigen re:publica-Shirts ist auf der Brust eine silbrig spiegelnde Fläche aufgedruckt, auf der sich nicht nur das Licht und die Umgebung, sondern auch das Gegenüber spiegeln.

Das gegenseitige Bespiegeln, Reflektieren, die prismenhafte Verbreitung von Ideen und Meinungen, wird so auf unterschiedliche Weise visualisiert, über die Konferenz hinaus strahlen – und sich auch in der Gestaltung vor Ort wiederfinden.

Wie diese aussieht, wird noch nicht verraten. Feststeht jedoch, das es auch in diesem Jahr ein schier überwältigendes Angebot an interessanten Speakern gibt, darunter nicht nur der junge Philosophie-Star Geoffroy de Lagasnerie, der mit »Die Kunst der Revolte« die neue politische Praxis der Whistleblower Assange, Manning und Snowdon beleuchtet, sondern auch Ruth Daniel von In Place of War, einer Organisation, die Künstler und Kreative in Kriegsgebieten unterstützt, der Soziologe Richard Sennett und Edward Snowden selbst, der in einem Live-Speech zu hören sein wird.

re:publica TEN/NET re:publica TEN/NET re:publica TEN/NET re:publica TEN/NET re:publica TEN/NET

Virtual Reality im Journalismus, Wertschätzung von Design, Menschenrechte im digitalen Zeitalter

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Das sind die Themen der see conference #11 …

see11_Pressekonferenz_Themen

Das Leben ist zu kurz, um für A****löcher zu arbeiten. Fons Hickmann ist nicht nur Grafikdesigner, Typograf, Autor und Professor. Er hat auch eine Meinung dazu, wie sich Auftraggeber und Dienstleister in der Kommunikationsbranche begegnen sollten: mit Respekt und gegenseitiger Wertschätzung. Auf der see conference, die am 16. April in Wiesbaden stattfindet, wird er über seine Haltung sprechen.

Hickmann ist einer von sieben Persönlichkeiten, die die Veranstalter eingeladen haben, mit dem Publikum ihre Themen zu teilen. Kern der Konferenz ist die Visualisierung von Information, seit der Premiere vor 11 Jahren geht es aber immer stärker auch um Aufklärung, soziale Verantwortung und nachhaltiges Handeln – Themen, die bei Scholz & Volkmer, der austragenden Agentur, prinzipiell eine große Bedeutung haben.

Die Sprecher kommen dabei nicht ausschließlich aus dem Kommunikationsdesign, sondern aus den unterschiedlichsten Disziplinen. Besonders spannend auf der diesjährigen see dürfte etwa der Auftritt von Nonny de la Peña werden, einer Journalistin, die als eine der Ersten klassischen Journalismus mit Virtual Reality verknüpft und so Tatorte, Kriegsschauplätze oder Orte menschlicher Tragödien dreidimensional nachbaut. De la Peña hat angekündigt, zur see auch Hardware mitzubringen, die Besucher werden also die Möglichkeit haben, ihre Projekte hautnah zu erleben.

»Über Nonny de la Peña Ansatz kann man sicher streiten«

sagt Peter Post, Geschäftsführer von Scholz & Volkmer und Kurator der see conference. Diskussionen, gerne auch kontroverse, seien aber genau das, was man anstoßen wolle.

Entsprechend aufrüttelnd sind die Themen, die Cesy Leonard zur see mitbringen wird. Die Chefin des Planungsstabs am Zentrum für politische Schönheit kämpft mit Installationen und Aktionen gegen politische Teilnahmslosigkeit und für eine bessere Außenpolitik. Auch Aral Balkan hinterfragt bestehende Systeme. Der Designer und Programmierer steht Konzernen wie Google äußerst kritisch gegenüber und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Alternativen zu schaffen, in denen digitale Services und das Menschenrecht auf Freiheit zusammen gehen. Seine Messenger App Heartbeat befindet sich gerade in der Pre-Alpha-Phase.

Inspiration zum Umdenken in der Architektur gibt es indes von Césare Peeren, einem Pionier für nachhaltiges Bauen. In seinen Projekten verwendet er vorhandenes Material aus der näheren Umgebung seiner Bauplätze und tritt so nicht nur für die effektivere Nutzung von Energie und Ressourcen ein, sondern auch für ein offeneres Verständnis dessen, wie Gebäude auszusehen haben.

Darüber hinaus wird Erik Kessels, Gründer der Amsterdamer Agentur KesselsKramer sein neues Buch »Failed it!: How to turn mistakes into ideas and other advice for successfully screwing up« und der Motion Designer Greg Barth seine Arbeit vorstellen.

Begleitend zur see conference am Samstag gibt es ein Rahmenprogramm aus einem Science Slam am Donnerstag sowie verschiedene Workshops und Veranstaltungen zu Scholz & Volkmers Projekt »Bilder der Zukunft« am Sonntag. Weitere Informationen sowie Tickets gibt es unter www.see-conference.org.

 


Leipziger Typotage am 23. April

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Unter der Überschrift »Über das Neue in Schriftgestaltung und Typografie finden am 23. April im Museum für Druckkunst die 22. Leipziger Typotage statt.

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Spannende Referenten kommen zu der Veranstaltung, unter anderem Anna Fahrmaier und Michael Hochleitner von Typejockeys aus Wien, Joost Hochuli, Attila Korap von monotype oder die Berliner Ebook Designerin Andrea Nienhaus.

Nichts ist so beständig wie der Wandel: was für gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Entwicklungen gilt, findet auch in der Schriftgestaltung und Typografie statt. Die letzten Jahrzehnte beweisen, dass technischer Fortschritt, Digitalisierung und der Einsatz neuer Medien diesen Wandel noch einmal um ein Vielfaches beschleunigen. Das jeweils »Neue« in unterschiedlichen zeitlichen Kontexten ist Motto der 22. Leipziger Typotage am 23. April 2016. Insgesamt sieben Vorträge betrachten das Thema aus historischer und gegenwärtiger Perspektive – stets mit Blick in die Zukunft. Die Konferenz geht dabei den Fragen nach dem Stellenwert und aktuellen Herausforderungen schriftgestalterischer Arbeit sowie dem professionellen Umgang mit Schrift in neuen Medien nach.

Den Auftakt der Leipziger Typotage bildet am Freitag, 22. April 2016, um 19 Uhr, die Eröffnung der Ausstellung »Von Hand geschriebene Briefe« (Museum für Druckkunst Leipzig, 24. April bis 3. Juli 2016). Kuratiert wird die Ausstellung vom Schweizer Typografen Jost Hochuli, der einen Vortrag anlässlich der Vernissage hält. Am Sonntag, 24. April 2016, können die Teilnehmer die Typotage ausklingen lassen und wahlweise an einem typografischen Spaziergang in der Leipziger Innenstadt (mit den Leipzigern Maurice Göldner und Britt Schlehahn) oder einem Letterpress-Workshop im Museum für Druckkunst teilnehmen (Extragebühren). Die Leipziger Typotage finden im Museum für Druckkunst statt, einem aktiven Museum, das in Werkstattatmosphäre historische Gieß-, Setz- und Druckverfahren erlebbar macht.

Mitglieder der Gesellschaft zur Förderung der Druckkunst Leipzig oder der Typographischen Gesellschaft München zahlen 90 Euro, Nichtmitglieder 150 Euro. Für Studenten und Azubis kostet die Veranstaltung nur 70 Euro. Anmelden kann man sich auf typotage.de.

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Alles eine Frage der Haltung: 12. Pictoplasma Conference

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Eine unserer Lieblingskonferenzen geht in die 12. Runde: Vom 4.-8. Mai findet in Berlin die Pictoplasma statt – und das mal wieder mit einem Wahnsinnsprogramm.Cecile Dormeau

Anfang Mai gehört Berlin erneut den Character-Designern – fünf Tage lang und an zahlreichen Veranstaltungsorten, in Galerien und im Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz.

Auf die Haltung kommt es auf der 12. Pictoplasma an, darum, wie Bildwesen sich über ihre Körpersprache ausdrücken, was die Körperhaltung über ihre Personality verrät und über ihre Geisteshaltung.

Beleuchtet wird das vor allem auf der Pictoplasma Conference im Babylon Kino in Berlin-Mitte auf dessen Bühne drei Tage lang Künstler und Designer wie der großartige Ugo Gattoni stehen werden, der Elefanten einen Knoten in den Rüssel zeichnet, für Hermès Städte entstehen lässt, in denen Pferde Heißluftballon fliegen oder in seinem gigantischen Leporello-Buch »Bicycle« detailreich und mit feinstem Strich surreale Fahrradwelten entwirft. Der Brite Ben Newman, dessen Illustrationen zwischen technischen Konstruktionszeichnungen und Kaleidoskopen schweben und der mit »Professor Astro Cat« die Welt erklärt wird ebenso durch sein Werk führen wie Wilfrid Wood, der einst zum legendären »Spitting Image«-Team gehörte, das mit Puppen die Politik vorführte und der jetzt Angela Merkel, Putin als Junge oder Caitlyn Jenner mit genauso viel Eigensinn porträtiert.

Rex Crowle (schon seine Website ist toll!), der als Illustrator und Animationsfilmemacher unter anderem bei MTV und BBC war, zeigt, was ihn als Spiele-Entwickler treibt während Becky and Joe von ihrer so gefeierten wie herrlich grotesken Puppentrickserie »Don’t Hug Me I’m Scared« erzählen, in der sie in Filz, im Sesamstraßen-Stil und auch mit einem Lied auf den Lippen, philosophische Themen erläutern.

Dazu werden mehr als 300 Filme gezeigt – vom Werbespot bis hin zum animierten Kurzfilm alles das, was neu ist und Klasse hat und es finden Workshops und Ausstellungen statt.

Hier alles zur Pictoplasma Conference und zum Character Forum bei dem man (gegen Gebühr) seine Arbeiten Studios, Agenten, Talentscouts und Spieleentwickler vorstellen kann.

Amelie Flechais Amelie Flechais Amelie Flechais Ben Newman Ben Newman Ben Newman Cecile Dormeau Cecile Dormeau Cecile Dormeau Rex Crowle Rex Crowle Ugo Gattoni Ugo Gattoni Ugo Gattoni Wilfrid Wood Wilfrid Wood Wilfrid Wood Pictoplasma 2016 Pictoplasma 2016 Pictoplasma 2016 Pictoplasma 2016 Pictoplasma 2016 Pictoplasma 2016

Zum weiterlesen: Best-of Pictoplasma 2015, Karrieresprung Character Forum, Pictoplasma 2014 – Die Highlights, Sarah Illenberger auf der Pictoplasma

 

 

Love statt Hate – und Papier, das Musik spielt: die re:publica TEN hat begonnen

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Packender Auftakt der Internetkonferenz: Von Datenkraken, Twitter und von Kate Stone, die Papier in Drummachines verwandelt, Gewürze singen lässt und die Kreativagenturen sich um sie reißen.

re:publica 2016

Die re:publica TEN hat begonnen, die Jubiläumskonferenz – mit über 8000 Besuchern von denen rund 4000 zum ersten Mal auf der Berliner Konferenz für Netzkultur sind. Und auch so mancher Siemens-Manager ist mittlerweile dabei, der dafür extra Bildungsurlaub bekam, wie Sascha Lobo im Taz-Interview anmerkte – und vielleicht auch etwas spöttelte.

Auf 17 Bühnen finden mehr als 850 Veranstaltungen zu den verschiedensten Schwerpunkten statt, die von Hass im Netz (Love statt Hate forderte das Team zur Eröffnung) zu Netzneutralität, Kunst und Refugees reichen und auch die Media Convention ist wieder an Board in der Station Berlin. In ihrem eigenen Programm lud sie nicht unumstrittene Sprecher wie EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) und Bild-Onlinechef Julian Reichelt – und startete alles mit einem Talk von Mark Little, Twitters Vice President of Media in Europe und Afrika, der mit einem Ausblick in die Zukunft von Twitter lockte, aber nichts anderes als eine völlig kritiklose Werbeveranstaltung für den Kurznachrichtendienst bot.

Kämpferisch wie man es von der re:publica selbst gewohnt ist, war jedoch die Keynote des Juraprofessors und Aktivisten für freie Software, Eben Moglen. Gemeinsam mit der indischen Juristin und Bürgerrechtlerin Mishi Choudhary, die gegen die Facebook-Initiative Free Basics kämpft, die freie Internetzugänge in ihrer Heimat schaffen möchte, zeichneten sie das Bild eines Internets, »das wir so nie wollten« und das »uns stärker beobachtet als wir es selbst im Auge haben«.

Da die Zeit, sich ein Netz zu erschaffen wie man es wollte, längst verstrichen ist und auch die Snowden-Enthüllungen ohne Konsequenzen waren, bleibe es jetzt nur noch, sich gegen die Mechanismen des Netzes wie es heute ist, zu wehren. Gegen ein Data Tracking Surveilence Net, das von Maschinen und Algorithmen bestimmt ist, die nicht an den Menschen sondern einzig an Mathematik und Verknüpfungen interessiert sind.

Marchants les Entfants! forderten sie – und die Finger von Google, Facebook & Co. zu lassen. Stattdessen riefen sie den Nachwuchs auf eigenes zu coden, eigene Plattformen zu schaffen als alles den Giganten zu überlassen, plädierte für freie Software und Freedom Boxes und riefen dazu auf, alle Inhalte überall und immer zu verschlüsseln.

Neben dem großen Soziologen Richard Sennett, der am Ende seines Talks über die Open City mit viel Leidenschaft darlegte, was ein Segen die Flüchtlinge für eine offene Gesellschaft bedeuten in der man sich reibt, Neues kennenlernt und sich weiterentwickelt, gab es ein weiteres Highlight aus ganz anderer Richtung:

Kate Stone, die in Cambridge in Physik promovierte und heute mit ihrem bahnbrechenden Studio Novalia für Furore sorgt. Abseits von farblosen Programmierungs-Anwendungen zum Beispiel in der Musik, entwickelt sie digitale Pads mit Blumen, Wasserfällen und Flamingos darauf über die man streicht und mit ihren komponiert.

Immer auf der Suche, das Digitale mit dem Materiellen und mit dem Haptischen zu verbinden, hat sie digitale Geburtstagskarten entwickelt auf denen die Kerzen nicht nur flackern, sondern man sie auch auspusten kann, hat für die Firma Schwartz Gewürze zum Klingen gebracht und mit dem Audi TT Hack eine Broschüre zu Leben erwachen lassen: legt man sein Smartphone darauf, kann man es als Dashboard benutzen, den Katalog in Bewegung geraten lassen und eine »Testfahrt« machen. Hier einige Beispiele.

Die Cap, die sie während ihres gefeierten Talks trägt, gibt bei Berührung Alarmtöne von sich, auf ihrem Notebook lädt eine Tastatur zum Klimpern ein, sie entwickelt Plattenhüllen, die zu DJ-Turntables werden und hat die Einladung einer jungen Singer-Songwriterin in einen Ghettoblaster verwandelt in den man eine Cassette aus Pappe einlegen kann und verschiedene Tracks abspielen.

Ein Drucker und leitfähige Tinte machen das alles möglich – und ihre Auffassung, dass die Wissenschaft nach Innen ausgerichtet ist, um zu verstehen, was dort vorgeht, die Kunst dieses schließlich aber Aussen sichtbar macht.

Ihre Arbeit, heißbegehrt bei Kreativagenturen weltweit, ist eine großartige Entdeckung gleich am ersten Tag gewesen.

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Diese Karte ist ein Schlagzeug – und zwar ein lautes!

 

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Kate Stone auf der re:publica …

 

 

Von der re:publica: Warum Gestalter Entscheider sind!

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Was macht die digitale Welt mit Designern und wie verändert sich ihre Rolle? Darüber wurde auf der re:publica diskutiert – und gefordert: Designer sollten die Flyer- und Logogestaltung Tante Else überlassen und sich die Big Jobs schnappen.

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»Von der Designsprache zur Designkultur« hieß das Thema auf Stage 4 der re:publica TEN. Inhaltlich wurden dabei einige Haken geschlagen, aber auch überzeugende Statements abgegeben.

Versammelt hatten sich der Gestalter Kosmar aka Markus Angermeier, der für das ZDF, für Kino.de und auch den BildBlog arbeitet, der Mircosoft Product Marketing Manager Surface Andre Hansel, die Zeichnerin Isa Lange und Torsten Stapelkamp, Professor für Service Design und Interface an der Hochschule Hof – und dazu stellte die Moderatorin Juliane Leopold (bis Januar 2016 Gründungschefin von BuzzFeed Deutschland) die richtigen Fragen.

Was macht das Digitale mit den Designern? Werden sie bald wichtiger als die Programmierer? Was hat sich durch die Digitalisierung am stärksten in dem Job geändert? Und was bedeutet Design in digitalen Zeiten überhaupt?

Dazu stellte Markus Angermeier fest:

»Gutes Design ist mehr als Gestaltung. Gutes Design macht das Produkt erst zur Marke.«

Gleichzeitig sei das Internet in den letzten Jahren aber viel kommerzieller geworden – und die Arbeit des Gestalters wesentlich komplexer. Heute gibt es so viele Devices an die man bei der Gestaltung denken muss – vom SmartPhone über das Tablet zum Rechner.

Wie Microsoft, das auch Sponsor dieses Talks bei der Media Convention war, sich bei so etwas Hilfe bei den Usern holt, erklärte Andre Hansel: In seiner »Insider Preview« lädt der Konzern weltweit User ein, Neues zu testen. Seit mehr als einem Jahr probieren auf diesem Weg mehr als 7 Millionen Menschen Windows 10 aus.

Jeder kann sich kostenlos dazu anmelden und entweder eigenes Feedback geben oder abwarten bis Microsoft Fragen stellt. Dabei geht es darum, an welcher Stelle auf dem Screen einzelne Buttons installiert werden sollen und gleichzeitig wird gestestet, wie die Software auf simplen Geräten in ärmeren Gebieten läuft. Heute hat Design keinen Selbstzweck mehr, sagt Andre Hansel, sondern braucht einen Mehrwert.

Für Prof. Stapelkamp ist Design vor allem aber auch ein PR-Instrument – und sind Designer Teil des Business, die Produkte prominenter und erfolgreicher machen – und im Idealfall besser. Denn auf jeden Fall müsse man unterscheiden zwischen Gestalter und Designer.

Während der Gestalter vor allem daran arbeitet, die Dinge schöner zu machen, denkt der Designer in viel komplexeren Zusammenhängen, schaut was für ein Interface der Auftraggeber braucht, welches das beste für die User und die Mitarbeiter ist, sagt Stapelkamp. Und je besser ein Interface am Ende ist, desto besser verkauft sich das jeweilige Produkt.

Und wie steht es mit der moralischen Verpflichtung von Designern wenn sie Entscheider sind?

Diesen Teil der Diskussion leitete die Moderatorin mit einem Zitat von Mike Monteiro des legendären Interactive Studios Mule Design in San Francisco ein:

»Wenn ein Designer eine schlechte Entscheidung umsetzt, ist das ebenso eine schlechte Entscheidung«

postulierte Monteiro – und während Angermeier sagte, dass einfach jeder Verantwortung habe, ob Designer, Bäcker oder Mauerer, wandte Stapelkamp ein, dass Designer heute viel zu wenig Macht hätten, um wirklich Einfluss zu nehmen. Und dass, obwohl die beiden wichtigsten Gründe für eine Kaufentscheidung der Preis und das Design sind. Deshalb

»muss man Designer zum Entscheider ausbilden«

forderte er. Designer würden in Vorstände gehören und damit so dort hingelangten, müsse man den Studenten beibringen wie die Wirtschaft funktioniert.

Deshalb sollten diese die Finger davon lassen, Flyer, Logos oder Plakate zu gestalten, weil auch Tante Else das könnte, wie Stapelkamp provozierte, sondern vielmehr als Unternehmer auftreten und sich die Big Jobs schnappen – bei Mercedes, Audi oder im Justizministerium. Denn nur so könnte man als Designer etwas verändern.

In digitalen Zeiten, Google Analytics & Co. hat mit der heutigen Messbarkeit aller Internet-Aktionen natürlich auch der Interface-User immer ein Wörtchen mitzureden . Zumindest indirekt als Teil der Statistik.

Natürlich ist das ein schwieriger Bereich, der zwischen Gestaltungswillen und Statistiken oszilliert. Dass ein Facebook-Like nicht besonders viel ausdrückt, wissen alle und auch, dass Massenfeedbacks wenig Aussagekraft haben.

Aber ganz entspannt und mir dem nötigen Selbstbewusstsein sagt Angermeier:

»Natürlich lerne ich aus dem User-Verhalten und habe auch kein Problem, das anzunehmen. Schließlich gestalte ich ja für die Menschen«.

Hier ein paar re:publica-Impressionen:

re:publica 2016 re:publica 2016 re:publica 2016 re:publica 2016 re:publica 2016 re:publica 2016

 

 

Vom King of Gif’s und wie man gegen Rassismus anzeichnet: Best-of Pictoplasma 2016

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Was für ein Programm! Auch auf der 12. Pictoplasma stellten Grafikdesigner, Illustratoren und Charakter Designer ihre Arbeiten vor und sorgten für unbändige Inspiration.

Bouncing-Dog

Fünf Tage lang verwandelte das 12. Pictoplasma Festival Berlin in die Hauptstadt des Character Designs – mit 14 Ausstellungen, einen Speed-Pitching mit Größen der Branche, Workshops, Partys und einer großartigen Konferenz im Babylon-Kino.

Zu der waren diesmal auch Dozentinnen mit ihren Studierenden angereist – und man kann sich nichts Besseres wünschen. Nicht nur wegen des mitreißenden Updates an Arbeiten und Arbeitsweisen, die man alljährlich auf der Pictoplasma bekommt, sondern auch, weil es bei diesem Festival wirklich einfach ist, Kontakte zu knüpfen. Viele der Speaker sind die gesamte Festivalzeit vor Ort und man trifft immer wieder aufeinander.

Doch nicht nur im Kinofoyer, auf der Wiese vor der Volksbühne, die in den Pausen zum Hotspot wird, in Workshops und dem diesjährigen Abend-Venue Villa Elisabeth geht es persönlich zu, sondern auch auf der Bühne.

Dort geht es um Leidenschaften, um Inspiration, um Lebensläufe – und wie alles begann mit der Karriere, die einen schließlich auf die Pictoplasma-Bühne brachte. Dabei sah man in diesem Jahr Kinderfotos von kleinen Mädchen mit Apfelsinenbrüsten, Jungs, die wie Forscher durch Gras gestreift sind, aufgeregte Kids beim Bingo, Jungs im Hexenkostüm oder Kleidchen, mit der Plastik-Kalaschnikow im Arm oder bunt bemaltem Bauch.

Eine der vielen Entdeckungen der Pictoplasma konnte man gleich am ersten Konferenz-Tag machen als das allmorgendliche Screening startete: Da liefen in dem prallen Programm mit Kurzfilmen, Werbespots und Musikclips die handgezeichneten Filme von Peter Millard (siehe unten), die wirklich unique sind und streckenweise auch schon Mal auf Sprache verzichten.

Sehr eigen sind auch die Arbeiten des südkoreanischen Animation-Directors Jun seo Hahm, spezialisiert auf 3D Graphics, der den diesjährigen Pictoplasma-Trailer (siehe unten) drehte.

Als Kind wollte er Biologe werden, heute erschafft er seltsame Kreaturen, wurmartige, hautfarbene Figuren, die sich in fließenden Bewegungen verwandeln. »Die Menschen reden zu viel« sagte Jun seo und zeichnet lieber – und folgt dabei den 3 B’s, Kriterien, die er aus seiner Arbeit für die Werbung kennt: Baby (cute), Beauty (sexy) und Beast (strange).

Wesentlich politischer arbeitet Guillaume Kashima. Weil er sich, halb Japaner, halb Franzose und schwul, in der Kleinstadt nahe Avignon, in der er aufwuchs, nirgends dazugehörig fühlte, zeichnet er die Welt so, dass jeder darin eine Heimat hat: Jenseits von Stereotypen bevölkert er die CitiX60 Reiseführer, die er seit ein paar Jahren illustriert, mit kiffenden Frauen und kuschelnden Schwulen, lässt die Ladies die Szenerie dominieren, beim Sightseeing die große Kamera vor der Brust tragen anstatt, wie meist im wirklichen Leben, nur davor zu posieren und flicht immer wieder auch Frauen mit Jihab ein. Ganz wie in seinen Illustrationen in einer großen französischen Tageszeitung, die kurz nach den Terrorattacken in Paris erschienen – und zeichnet so gegen Rassismus und Islamophobie an.

Mit einzigartigem und sehr amerikanischen Selbstbewusstsein führte Julian Glander aus New York (von dem auch das GIF oben stammt) durch seine eiscremefarbenen und ausgelassenen Arbeiten für VICE Magazine, Domino Pizza zu einem Animationsfilm über James Franco drehte, der darin von seiner rebellischen Jugend erzählt. Zudem philosophiert Glander in seinen Animationen und Gif’s über Memphis Möbel und Minimalismus – und erarbeitet sich, gerade mal 25 Jahre alt, ein Werk, das man unbedingt beobachten sollte. Kein Wunder, dass er am Ende seines Talks gut gelaunt und mit tiefer gelegter Stimme »What a wonderful world« von Louis Armstrong sang.

Während Becky & Joe erklärten, wie ihre kultige Animationsreihe »Don’t Hug Me I’m Scared« entsteht, Ugo Gattoni von seinen detailreichen Arbeiten für Hermès erzählte und Mr Bingo wie er ein Kickstarter-Rap-Video drehte und er seine abgründigen Hate-Mails komponiert, zeigte Cécile Dormeau wie sie mit dicken Mädchen mit Picken, Haaren, Tattoos und vor allem auch mit wunderbarem Humor gegen Bodyshaming und Schönheitsideale anzeichnet, sorgten Arbeiten und Werdegang des Niederländers Merijn Hos für ein weiteres und unerwartetes der zahlreichen Highlights.

Vom schwierigen Kid, das nicht viel mehr als Skateboard fahren und Graffitis interessierte und das irgendwann eine Geldstrafe von 100.000 Gulden für’s Sprayen im Nacken hatte, wurde Merjin Hos zum Kunststudenten, arbeitete erfolgreich als Character Designer mit Kunden wie Coca Cola und wechselte schließlich in die  Abstraktion. Auf der Suche nach Herausforderungen und einer ganz eigenen Sprache, hat er dabei immer wieder Auszeiten genommen und so radikale wie konsequente Entscheidungen getroffen, lukrative Jobs aufgegeben und nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten gesucht. Wie diese aussehen, kann man unten in dem umwerfenden Trailer für das Musikfestival Down The Rabbit Hole sehen.

»Mein Kopf fühlt sich an, als würde sich dort ein Bilderkarussell auf Highspeed drehen«, sagte ein Besucher nachdem Samstag Abend der letzte Vortrag gehalten war – von the one and only Jim Avignon, der später auch auf der Party auflegte.

Auch unser Bilderkarussel wirbelt noch auf Hochtouren und wir freuen uns schon aufs nächste Pictoplasma-Jahr wenn es wieder ordentlich auf Fahrt gebracht wird.

l.a.y.l.o.m. von Peter Millard:

l.a.y.l.o.m from peter millard on Vimeo.

Der Pictoplasma Festival Trailer 2016 von Jun seo Hahm:

PICTOPLASMA FESTIVAL 2016 Opener from Pictoplasma on Vimeo.

 

California Inspires Me: James Franco – von Julian Glander:

California Inspires Me: James Franco from JULIAN GLANDER on Vimeo.

 

Clip zur Kampagne für das Musikfestival The Rabbit Hole von Merijn Hos:

Down The Rabbit Hole Festival 2016 from Jurriaan Hos on Vimeo.

Neues aus der Typo-Küche

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Zum erst Mal waren der großen Konferenz Typo Berlin die TYPO Labs vorgeschaltet – zwei Tage für echte Typonerds.

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Da sag noch mal einer, unter Typo-Technik-Freaks gäbe es keine Frauen! Von links: Bianca Berning, Nina Stössinger, Roel Nieskens, David Ross und Indra Kupferschmid. Sitzend Verena Gerlach

 

In den letzten Jahren entwickelte sich die Typo Berlin immer mehr weg von einer Typo- hin zu einer Designkonferenz. Deshalb war es eine Superidee des Veranstalters Monotype, die TYPO Labs ins Leben zu rufen. »Unlock the Magic behind Fonts« hieß es am 10. und 11. Mai, nicht im großen Haus der Kulturen der Welt, sondern in der Forum Factory in Berlin Kreuzberg. Genau der richtige Rahmen für die familiäre Veranstaltung mit etwa 150 Teilnehmern. Inhaltlich waren die Tage kein leichter Stoff, Typonerds unter sich eben. Die Vorstellung der neuesten Fontlab und Glyphs Versionen von Adam Twardoch beziehungsweise Georg Seifert und Rainer Erich Scheichelbauer waren da noch am leichtesten verständlich.

Neben den Vorträgen und Workshops gab es vor allem viel Gelegenheit zum Socialising – was ja mindestens ebenso wichtig ist.

Am Ende waren Teilnehmer und Veranstalter gleichermaßen zufrieden und so wird es die TYPO Labs auch im nächsten Jahr wieder geben.

Wer inhaltlich tiefer einsteigen möchte, sollte hier die Beiträge von Verena Gerlach und Luc(as) de Groot lesen.

 

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Führten gekonnt und charmant durch die beiden Tage: Nina Stössinger und Yves Peters

 

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Just van Rossum sprach über The Power of  Python for OpenType

 

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Moderatorin Nina Stössinger hielt auch selbst einen Vortrag und zeigte, wie sich Python für Visualisierungen nutzen lässt

 

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Schöne Location, nette Leute: Forum Factory in Berlin Kreuzberg

 

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Georg Seifert und Rainer Erich Scheichelbauer stellten Glyphs 2.3 vor

 

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Frederik Berlaen löst mit seiner Erfindung Robofont jede Menge Probleme von Typedesignern. Sein Credo: »There is no magic behind fonts, only 1 and o«

 

 

 

Beyond Design? Wie die TYPO Berlin 2016 entscheidende Fragen stellte

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Viel Trubel um die Süpergrüp, viele Gedanken über den Gestalter als Entscheider und die Zukunft des Designs und am Ende Privates von David Bowie: Wie durch etwas Reibung packende Ideen sprühen, zeigte die TYPO Berlin.

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Gleich zu Beginn der TYPO Berlin 2016 beschwor Maria Giudice von Autodesk in San Francisco die Rolle des Gestalters als DEO, als Design Excecutive Officer, einen Strategen, der nicht nur kreative, sondern auch unternehmerische Probleme löst – und dabei zwar in der Chefetage, aber nicht in traditionellen Rollen agiert.

Dazu brauchte man einzig die Tools, die man als Designer sowieso an der Hand hat: Kreativität, strategisches Denken, Intuition und Leidenschaft – und all diese sollte eine neue Generation von Designern für die Veränderung der Gesellschaft nutzen und die Lösungen dabei nicht in Meetings, sondern vor allem im Leben selbst suchen.

Macht Euch die Hände schmutzig und seid dabei ganz ihr selbst,

forderte sie so leidenschaftlich wie sehr amerikanisch und dazu baumelte Prince’s Symbol als Kette um ihren Hals.

Wie immer gab es zahlreiche Portfolio Präsentationen im TYPO-Programm, charmant vorgetragen und sehr inspirierend. So britisch-nerdig wie pointiert führte Mr. Bingo durch seine Hate Mails in denen er per Auftrag fremde Leute beschimpft und auch sein Mail-Art-Projekt, in dem er das Briefmarken-Konterfei der Queen mit leicht unanständigen Unterleibern versieht.

Field aus London zeigten ihr wunderbar fließendes und hoch ästhetisches Motiondesign, Mucca aus New York ihre Typo-starken Brandings und Lava aus Amsterdam ihre mitreißenden Kampagnen in Holland und dem Rest der Welt. Nadine Chahine bewies, wie packend die Beschäftigung mit Schriftgrößen, Schriftschnitten und Kontrasten sein kann und vor welche Herausforderungen einen die Gestaltung für Interfaces und Devices wie für Elon Musks Tesla stellt, der mit einem riesigen Touchscreen ausgestattet ist, der während der Fahrt bedient wird.

Der kurze, flüchtige Blick ist die neue Währung

sagte Chahine und erklärte, warum die perfekte Schrift für das schnelle Erfassen auf Devices eine Frutiger, 4mm und in Schwarz auf Weiß ist – erforscht durch Eyetracking und gemeinsam mit dem MIT AgeLab.

Besonders interessant wurde es immer auch dann, wenn es um grundsätzliche Fragen, um Haltung und den Status quo von Design – und dabei Leidenschaft vielleicht auch in ein wenig Empörung umschlug und die Argumentationskette befeuerte:

Hello Future, goodbye Design! nannte Jochen Rädeker von Strichpunkt seinen Talk – und stellte erst einmal fest, wie es sich über das Motto der TYPO, Beyond Design, aufgeregt hatte. Das kam von Johannes Erler, Kopf der Süpergrüp, einer brandneuen Gestalterallianz von Größen wie Erik Spiekermann, Mirko Borsche, Mario Lombardo, Sarah Illenberger, Eike König und Lars Harmsen. Auf der Typo sehr präsent – wenn auch nicht unbedingt in den Talks ihrer Kollegen – gestaltete die Süpergrüp am Freitag den Thementag Stricly no Design, an dem sie auf eine der Typo-Bühnen Gäste, die nicht aus der Gestalter-Szene kommen, einlud.

Rädeker wählte provokante Worte, spickte alles mit viel Rhetorik – und am Ende waren sich dann doch alle einig: Dass Design natürlich nicht tot ist, Gestalter immer schon Changemaker waren – und dazu machte er an mehreren Punkten klar, wie die Zukunft des Design aussehen sollte:

Ohne Autoren-Design, dass von der Co-Creation abgelöst wird, ganz wie die Ästhetik durch das Denken. Statt dem Dogma der Ulmer Schule, Form Follows Function, zu folgen, gehe es viel mehr um Haltung und darum, Dinge sichtbar zu machen – und vor allem auch mal Nein zu Aufträgen zu sagen.

Überlegt Euch für was ihr eure Kräfte als Designer einsetzt

forderte Rädeker, dazu ein Design, das überrascht und

Code mit Content,

der in Zeiten des Big Data Informationsströme sichtbar und öffentlich macht.

Er erklärte das Ende der Marke im klassischen Sinn und, dass die Schnittstelle zwischen Mensch und Technik markenprägend wird und das Interface zur Marke. Schließlich dann rief er das Ende des Endes aus und zeigte, was für inspirierende Funken ein wenig Wut und der Wille zum Widerspruch schlagen können.

Als die vielgepriesene Süpergrüp mit Borsche, Lombardo, Illenberger und Harmsen dann schließlich auf die Bühne kam, viel zu lange Showreels abspielte und beim anschließenden Quiz lustige Filmchen und eigene Arbeiten zeigte, Mario Lombardo zu Geigenklängen und flackernden Duftkerzen aus seiner Alphabet Collection Poesie vorlas, zeigte sich die Süpergrüp erst einmal weniger als Club der Visionäre sondern vielmehr als Verein von Verkäufern.

Dieser Eindruck wirkte sich am nächsten Tag dann auf der Süpergrüp-Bühne aus, als bei Talks mit so spannenden Projekten wie Cucula, einem Unternehmen von und mit Flüchtlingen, die Designklassiker bauen, nur weinige Besucher waren. Das Interesse stieg erst als Musiker Nils Frahms, der den Soundtrack zu dem preisgekrönten Berlin-Drama Victoria schrieb, sich über Inspiration und das Komponieren unterhielt und der Dresdner Dramaturg Robert Koall von dem das Buch Mein Kampf gegen Rechts stammt, über Haltung sprach, die Stimmung in Dresden, über fatales Stadtmarketing gegen Rechts, das sich, angereichert mit »Cognacbohnenhumor« selbst als naiv-rassistisch outete. Das Gespräch der Journalistin Anja Wewer mit der Floristin Ruby Barber und der Designerin Sarah Illenberger schließlich geriet harmlos wie ein Gänseblümchen.

Aber was soll’s! Die Süpergrüp hat Diskussionen angeregt – über den Status Quo von Design, darüber, wo Design aufhört und andere Disziplinen beginnen und, ob man diese Grenze überhaupt noch ziehen kann. Und es stellte sich natürlich auch die Frage, ob Diskussionen über Pegida, über Filmmusik, Möbelklassiker oder afrikanische Kulturprojekte auf eine Designkonferenz gehören. Umso besser, wenn sich die Gestalter-Geister daran scheiden, anstatt zufrieden und zahm vor sich hinzudümpeln und sich gegenseitig auf die Schulter zu schlagen.

Was eine Power so eine Süpergrüp hat, ob es darum geht, sich als Platzhirsch zu positionieren, zu provozieren oder vielleicht etwas anzustoßen, hat sich auf der TYPO gezeigt. Bleibt nur zu wünschen, dass sie diese Kraft nicht zur Selbstvermarktung nutzt, sondern dazu, Haltung zu zeigen und etwas zu bewirken – sozial, politisch, visionär.

Wie großartig man auf diese Weise agieren kann, zeigte schließlich der britische Grafikdesigner Jonathan Barnbrook, berühmt für die Covergestaltung fast aller David Bowie Studioalben, inklusive seines letzten, Blackstar, mit dem ikonischen schwarzen Stern. Im Gespräch erzählte Barnbrook von seiner Zudsammenarbeit mit Bowie, davon wie wie wichtig es ihm war, authentisch und ganz er selbst in seiner Arbeit zu sein – und wie Barnbrook, nicht wissend, dass Blackstar Bowies letztes Album sein wird, das Porträt von dessen ersten, Low, im Booklet zitiert.

Worum es ihm aber vor allem ging war, wie sehr er daran glaubt, dass Design die Gesellschaft verändern kann. Weil sie wie die Politik den Anspruch hat, die Welt zu einer besseren zu machen – und jedes Design sowieso politisch ist. Schon allein die Entscheidung, wie und in welchen Bereich mal als Designer arbeitet, ob in der Werbung oder für kulturelle Einrichtungen sei es, welche Kunden man bedient und wieviel Profit man anstrebt.

Fonts, die er aus den Beschriftungen von Cruise Missiles Raketen ableitete, gehören ebenso zu seinen Arbeiten wie das Logo der London Occupy Bewegung und die Website Resolution, die sich mit Wandbemalungen in Nordirland beschäftigt, deren Schrift in Fonts verwandelt und Barnbrook vor Ort auch einige der Murals als Zeichen der Hoffnung selbst gestaltete:

Sometimes it is better to be kind than to be right

steht auf einem. Auch dafür gab es riesigen Applaus.

  Maria Giudice spricht über den DEO Mr. Bingo in Aktion Mr Bingo in Aktion Mr Bingo in Aktion Nadine Chahine über Typografie für Car-Devices und -Interfaces Branding von Mucca, New York Branding von Mucca, New York Branding von Mucca, New York Das tolle Grafikdesign von Lava Das tolle Grafikdesign von Lava Das tolle Grafikdesign von Lava Field aus London stellten ihr generatives Design vor Talk mit Showeinlage: Erik Marinovich über Type und Hip Hop Erik Marinovich über Type und Hip Hop Süpergrüp mit Duftkerzen und Poesie Süpergrüp mit Duftkerzen und Poesie Süpergrüp Battle mit geschmücktem Kamel von Sarah Illenberger Süpergrüp beim »Strictly No design« Talk: Journalistin Antje Wewer, Sarah Illenberger und Floristin Ruby Barber Cover-Vorbilder für Jonathan Barnbrook Blackstar von Jonathan Barnbrook Occupy London von Jonathan Barnbrook Mural in Nordirland von Jonathan Barnbrook Mural in Nordirland von Jonathan Barnbrook

 

 


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Die füh­rende Kon­fe­renz zum The­men­be­reich »Branding/Corporate Iden­tity« in Deutschland seit 2009.cxi_16_logo_schwarz

Was macht den Er­folg ei­nes Bran­ding oder CI-Projektes aus? Wel­ches sind die Kri­te­rien auf Auftraggeber- und Agen­tur­seite? Und wie lässt sich solch ein kom­ple­xer Pro­zess er­folg­reich durch­set­zen?

Viele As­pekte spie­len hier­bei eine Rolle – und ins­be­son­dere die Qua­li­tät der Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen Auf­trag­ge­ber und Agen­tur. Aus die­sem Grunde prä­sen­tie­ren im Rah­men der CXI Kon­fe­renz beide Sei­ten den Ver­lauf und die Ent­wick­lung ei­nes Pro­jek­tes. Die re­fe­rie­ren­den Un­ter­neh­men und Agen­tu­ren prä­sen­tie­ren aus sehr ver­schie­de­nen Po­si­tio­nen her­aus – und doch ge­mein­sam – ihre Sicht der Dinge, er­läu­tern Pro­blem­stel­lun­gen und stel­len ihre Lö­sungs­wege dar. Auf diese Weise wird die ge­samte Band­breite und Kom­ple­xi­tät der Auf­ga­ben­stel­lung deut­li­cher, kön­nen Ent­schei­dun­gen und Be­weg­gründe so­wie die dar­aus fol­gen­den Er­geb­nisse nach­voll­zieh­ba­rer ge­macht wer­den.

Zum Programm geht’s hier!

Digital Bauhaus Summit

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Der jährliche „Summit for the Creative Economy“ steht dieses Jahr unter dem Motto »Luxury Communism«.

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Der Digital Bauhaus Summit versammelt auch in diesem Jahr Kreative, Forscher und Kulturschaffende aus der ganzen Welt in Weimar, um die Philosophie des Bauhaus zu aktualisieren und über die politische Dimension der Gestaltung zu diskutieren, über Themen  wie  Zusammenarbeit und Gemeinschaft, Social Design, und dem diesjährigen Themenschwerpunkt »Luxury Communism«.

Die Referenten und Referentinnen gehen in Workshops, Vorträgen und Planspielen der Frage nach, wie wir unsere Gesellschaft gestalten wollen, wenn die Maschinen für uns arbeiten. Mit dabei sind internationale Speaker wie der Kulturtheoretiker Mark Fisher, Science-Fiction-Legende und Netzaktivist Bruce Sterling, Medien- und Kulturwissenschaftlerin Sarah Sharma, Kapitalismuskritiker Evgeny Morozov und viele mehr.

Zum kompletten Programm geht’s hier

Ganz schnell nach Kiel

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Wer heute oder morgen noch nichts vorhat, sollte sich nach Kiel begeben, dort findet das Symposium »Dialog der Schrift« statt.

Dialog

In diesem Jahr findet bereits zum fünften Mal der »Dialog der Schrift« statt, ein Symposium des Lehrgebiets Typografie und Gestaltung  an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Begleitet wird das Symposium jeweils von einer Ausstellung, in der studentische Arbeiten  der letzten zwei Jahre gezeigt werden. Der diesjährige »Dialog der Schrift« steht im Zeichen des Buches. Vom 2. bis 4. Juni sind unter dem Titel »Offenes Buch« Vortragende aus verschiedenen Bereichen eingeladen. Anlässlich des Symposiums fand ein Workshop mit Studio Jung statt. Die dabei  entstandenen Arbeiten werden ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sein.

Veranstaltungsort ist die Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Sartori & Berger-Speicher, Wall 47/51, 24103 Kiel

Der Eintritt ist frei, mehr Infos gibt es hier.

Gestickte Fan-Mail, weltbester Parmesan und teure Tattoos: Das war die Furore 2016

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Am vergangenen Freitag lud Markenfilm erneut zu ihrer kleinen, feinen und höchst emotionalen Konferenz. Wir waren dabei …

Für das Event hat Markenfilm extra Tribünen aus Europaletten gebaut.

© Sebastian Muth

In dem abgedunkelten Raum haben sich rund 200 Menschen versammelt, um in Wohnzimmeratmosphäre (und gefühlten 35 Grad Raumtemperatur) den ausgelesenen Speakern zu lauschen und um – wie Moderator Kai Schächtele es formulierte – »die Alltagsprobleme zu vergessen und große Emotionen zuzulassen«. Das ist den Kuratoren der Konferenz bereits zum fünften Mal sehr gut gelungen. So gut, dass fast alle Teilnehmer bis zum Ende an den Lippen der Speaker hingen – obwohl draußen der Sommer rief.

Die Auswahl der Speaker war wie immer gemischt und umfasste sowohl Branchenkenner als auch Branchenfremde. »Beyond Design« war hier schon angekommen, bevor es Motto der Typo Berlin wurde. Dieses Mal mit dabei: innocent-Gründer Dan Germain, Star-Koch Massimo Bottura, Schauspieler Clemens Schick, Berufsbeleidiger Mr. Bingo und der (Lebens-)Künstler Friedrich Liechtenstein.

Glückliche Fügung und jede Menge Humor

Unter dem Titel »I don’t know what I’m doing« berichtete Dan Germain von der Gründung der Smoothie-Marke innocent vor 17 Jahren – als ein paar 25-Jährige in ihrer Wohnung einfach drauf los Saft pressten. Dass daraus der größte Safthersteller Europas entstehen konnte, ist ganz wesentlich den Besuchern eines Festivals zu verdanken. Dort verkauften die Jungs ihre Säfte und fragten die Käufer, ob sie ihren Job aufgeben und nur noch Saft machen sollten. Der Rest ist Geschichte.

Sympathisch unprätentiös berichtete Germain davon, wie sehr es ihn immer noch verwundere, dass innocent offizieller Sponsor der Olympischen Spiele in London war – oder jetzt der Fußball-Europameisterschaft. Dabei hat die Firma, die mittlerweile über 200 Leute beschäftigt, ihre besondere Sprache nicht verloren – obwohl Coca-Cola seit 2013 90% der Unternehmensanteile hält. Ihren Humor bringen die Gründer gerne in versteckten Botschaften auf ihren Produkten unter. Einfach mal genau auf den Flaschenboden schauen!

Damit ist die Marke so beliebt geworden, dass sie massig Fan-Mail erhält – darunter sogar ein kleiner Wandteppich. Dieses Präsent sollte allerdings später noch von Mr. Bingo getoppt werden, der einen Korb gehäkelter Penisse zugeschickt bekam …

Ausflug nach Italien

Also nächstes durften die Furore-Gäste in die Welt des Massimo Bottura eintauchen, der in Modena mit Osteria Francescana das zweitbeste Restaurant der Welt führt. Sein kürzlich veröffentichtes Buch »Never Trust A Skinny Italien Chef« sowie die Netflix-Doku »Chef’s Table« geben bereits einen Blick auf seine erstaunliche Kreativität in der Küche. Doch ihm persönlich zu lauschen, wenn er seine Gerichte beschreibt und von seinen Inspirationen erzählt, ist noch mal etwas ganz anderes. Obwohl er seine Redezeit bei weitem überschritt, hörten alle wie verzaubert zu – besonders als er von seinem sozialen Engagement in der Initiative Food for Soul berichtete.

Auch die Geschichte, wie er die Hersteller des weltbesten Parmesans (Parmigiano Reggiano aus der Region Emilia-Romagna) nach einem Erdbeben mit einem Rezept (und ordentlich PR) vor dem Ruin rettete, ist aus seiner Erzählung noch beeindruckender als in der Netflix-Version erzählt.

Vom Kloster nach Hollywood

Next up: Clemens Schick, der ein weitaus vielseitigere Schauspieler ist, als man vermutet, wenn man ihn nur aus dem James Bond »Casino Royale« kennt. Im schnuckeligen Theater-Set erzählte er von der Arbeit an dem Film »4 Könige«, der beim Deutschen Filmpreis als bester Spielfilm ausgezeichnet wurde, und von den Absurditäten, die das Filmbusiness bereit hält. So stand Schick morgens noch auf dem Montblanc für eine Szene im Blockbuster »Point Break«, um dann einen halben Tag später, die wesentlich kleinere und ruhige Produktion von »4 Könige« in Hamburg zu starten.

Für eine weitere Hollywood-Produktion musste er die schriftliche Einverständniserklärung seines Tattoo-Künstlers einholen – denn die Produzenten von »Hangover 2« mussten teuer dafür bezahlen, dies beim Erfinder des Mike-Tyson-Gesichtstattoos nicht getan zu haben …

Dieser Spagat zwischen Hollywood und Indie scheint voller Spannung und Schick sehr gut zu gefallen. Dabei wähle er aber bewusst aus und achte darauf, einen Lebensstandard zu halten, der es ihm erlaubt, »nicht jeden Scheiß machen zu müssen«. Generell hängt der 44-Jährige wenig an Besitz und gibt sich durchaus gesellschaftskritisch. So suchte er einst vor seiner Karriere in einem Kloster die Gemeinschaft, die er im Alltag vermisst.

Tour de Force und Algentheorien

Nach dem Mittagessen – natürlich trendgerecht in Burger-Form und aus dem Foodtruck serviert – sorgte Mr. Bingo dafür, dass die Besucher nicht einschliefen. Mit seiner Tour de Force durch seine Hate-Mails und die Produktion eines Rap-Videos sorgte er für Lacher und forderte mit seiner Redegeschwindigkeit ungeteilte Konzentration ein. Besucher der Pictoplasma sowie der Typo Berlin kannten den Vortrag allerdings schon. Nach seiner UK-Tour mit dem Wohnwagen wird Mr. Bingo hoffentlich tolle neue Ideen haben, von denen er dann im nächsten Jahr ebenso unterhaltsam erzählen kann. Er war übrigens der einzige Speaker an diesem Tag ohne Bart – wobei Dan Germain definitiv die beeindruckendste Gesichtsbehaarung vorzuweisen hatte.

Einen sehr üppigen Bart, der schon zum Markenzeichen geworden ist, trug auch der letzte Speaker: Friedrich Liechtenstein. Er berichtete im Gespräch mit Kai Schächtele von seinem Leben vor und nach »Supergeil«, seiner Jugend in Eisenhüttenstadt, die Zeit als Schmuckeremit und von seinem neuesten Projekt, der Doku »Tankstellen des Glücks« für Arte. Auch ein kurzer Exkurs in Liechtensteins Algen-Theorie durfte nicht fehlen, sorgte allerdings eher für Verwirrung als für Klarheit …

Insgesamt ein sehr abwechslungsreicher Tag mit unterhaltsamen Speakern, der – wie schon die Furore-Events davor – mit seiner Familiarität und Exklusivität punktete. In unserer Bildergalerie bekommen Sie ein paar Eindrücke von der Furore V. Mehr Fotos und ein Video gibt es in Kürze auf furore.markenfilm.de und unter www.facebook.com/Markenfilm.

Wir freuen uns schon aufs nächste Mal!

Eindrücke von Markenfilms Furore 2016 Speaker Illus - inhouse produziert, wie das gesamte Furore-Erscheinungsbild Los geht's! Für das Event hat Markenfilm extra Tribünen aus Europaletten gebaut. Dan Germain mit viel Bart Massimo Bottura im Gespräch mit Kai Schächtele Pause im sonnigen Innenhof Friedrich Liechtenstein lauschte den anderen Speakern Signierstunde mit Massimo Bottura Clemens Schick im Gespräch mit Kai Schächtele Mr. Bingo Die Illustrationen der Speaker waren so super - wieso nicht mitnehmen? Dan Germain hatte auch seine beiden Töchter dabei.

Was macht den Erfolg eines Corporate Design Projekts aus?

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Nicht zuletzt die Qualität der Zusammenarbeit von Agentur und Auftraggeber! Genau dieses Thema beleuchtete die CXI Konferenz am 8. Juni in Bielefeld.

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Die CXI Konferenz 2016 fand im Ringlokschuppen in Bielefeld vor über 600 Teilnehmern statt

 

Zum zweiten Mal fand die von Prof. Robert Paulmann (FH Bielefeld) organisierte CXI Konferenz in Bielefeld statt, davor hatte sie ihre Heimat an Paulmanns alter Wirkungsstätte Mainz. Das Konzept: Agenturvertreter und Kunde stehen gemeinsam auf der Bühne und präsentieren nicht nur ihr gemeinsames Projekt, sondern berichten auch von ihrer Zusammenarbeit. Die Projekte reichten diesmal von einer Stadt-CI über Audio Branding bis hin zu einem Startup-Branding. Die Moderation übernahm in diesem Jahr Karin Schmidt-Friedrichs vom Verlag Hermann Schmidt Mainz.
 

Gruppenarbeit

Den Auftakt machte eine große Runde: Fünf Vertreter der Gruppe Bochum berichteten gemeinsam mit Andreas Bentler, Leiter Stadtmarketing, wie sie Bochum ein sympathisches, stimmiges Erscheinungsbild verpassten – und damit das Selbstbewusstein der ganzen Stadt pushten. Die Gruppe besteht insgesamt aus neun Agenturen, die sich mit einem gemeinsamen Entwurf im Wettbewerb durchsetzten. Da bedurfte es ein paar Regeln bei der Zusammenarbeit. Allen voran: Die beste Idee gewinnt – egal von wem sie kommt.

Die beste Idee gewinnt – egal von wem sie kommt.

Autarke Gruppen arbeiteten an einzelnen Elementen, kommuniziert wurde viel über Facebook. Wenn es mal Streit gab, wurde demokratisch entschieden – »obwohl Design an sich nicht demokratisch sein kann«. Am Ende waren alle Beteiligten sehr zufrieden mit dem Ergebnis – und ziemlich stolz darauf, die Herausforderung gemeinsam bewältigt zu haben. Die finanzielle Belohnung war dagegen verschwindend gering (50.000 Euro geteilt durch 9) – und ging zu einem Großteil für die gemeinsame Feier drauf.
 

Sprint!

Die nächsten Speaker reisten aus London und Zürich an: Terry Stephens von moving brands und Sascha Weishaupt, Head of Brand Strategy & Management bei Swisscom. Die beiden Partner arbeiten bereits seit 9 Jahren zusammen. Zentrales Thema ihres Talks: der Paradigmenwechsel im Brand Management.

»Wer heute abwartet, bis alles perfekt ist, ist viel zu langsam«

»Wer heute abwartet, bis alles perfekt ist, ist viel zu langsam«, so Weishaupt. Brand Manager müssten sich an iteratives Denken gewöhnen, die Marke ständig hinterfragen und immer offen für neue Ansätze sein. Gerade für große Unternehmen eine große Herausforderung. Moving Brands und Swisscom arbeiten daher in Sprints zusammen: in kurzen Abständen mit ganz viel Kommunikation. Ihre abschließenden Tipps:

  • Embrace Change
  • Do Things differently
  • Be One Team

 

Was ist wirklich wichtig?

Im Anschluss berichteten Sven Ritterhoff, Creative Director beim Hamburger Designstudio Mutabor, und Barbara Tischhauser Bandli, Head of Brand Management beim Chemiekonzern Clariant, von einer sehr harmonischen Kunde-Agentur-Beziehung (»Die Chemie stimmt«). Dabei ist Tischauser Bandlis Hintergrund als Industriedesignerin hilfreich: Sie kennt sich mit Kreativprozessen aus und ist den Vorschlägen der Kreativen gegenüber immer aufgeschlossen und bereit, neue Wege zu gehen.

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Das neue Clariant-Logo ist vielseitig einsetzbar. Ursprünglich basierte es auf einer Petri-Schale mit Pinzette, was allerdings kaum noch zu erkennen ist

Ebenso hilfreich – wenn nicht noch wichtiger – ist das Engagement des Clariant-CEO Hariolf Kottmann: Er rief nach der Lektüre eines FAZ-Artikels höchstselbst bei Mutabor an und vereinbarte ein Treffen. Nix Pitch. Gemeinsam erarbeiteten die Agentur und der Konzern eine neue Brand Identity, wobei sie die Mitarbeiter weltweit miteinbezogen. Daraus entstand etwa ein emotionaler Film aus Videoaufzeichnungen, in denen die Mitarbeiter berichten, was ihnen wirklich wichtig ist – gemäß dem Clariant-Claim: »What is precious to you?«
 

Gesang und Tanz

Nach der Mittagspause machten Markwald Neusitzer Identity und die Deutsche Oper am Rhein so richtig Lust auf einen Oper- und Ballettbesuch. Voller Begeisterung berichtete Heide Koch, Leiterin Marketing und Kommunikation des großen Konzerthauses, von der Hands-on-Arbeit mit der in Frankfurt und Düsseldorf ansässigen Designagentur. Der Kontakt entstand übrigens über ein Gesuch, das sie in PAGE schaltete und auf das sich über 100 Agenturen gemeldet hatten. Nur fünf Tage hatte Markwald Neusitzer Zeit, um den Entwurf für ein Signet vorzulegen – und überzeugte damit so sehr, dass es nun das neue Logo des Opernhauses ist.

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2 Städte, 2 Sparten, 1 Fluss – und 1 tolle Lösung

Bei der regelmäßigen Produktion des Spielzeitheftes und der Werbemittel denken sich die Partner immer wieder Neues aus – Fotoserie vom Rhein, abstrakte Wasser-Darstellungen oder Porträtfotos von Balletttänzern, bei denen nur deren Füße zu sehen sind, zum Beispiel. Die Herausforderung dabei: Das eigentliche Produkt (also das fertig inszenierte Stück) existiert zu dem Zeitpunkt der Produktion noch nicht. Die Redner waren so begeistert von ihrem Projekt (und steckten damit das Publikum an), dass die Moderatorin einschreiten musste, um den Zeitplan einzuhalten.
 

Was auf die Ohren

Nach den vielen visuellen Eindrücken sorgten why do birds und Gore-Tex im Anschluss für Abwechslung: Bei der Vorstellung des Audio-Brandings für die Marke war der Gehörsinn der Zuschauer gefordert. Alexander Wodrich, Managing Director der Berliner Agentur für Audio Branding und Design, und Katrin Berlet, Brand Managerin Gore-Tex, berichteten anschaulich, wie man Markenattribute in Klang übersetzt.

Dabei gebe es keine Blaupause oder direkte Übersetzung, sondern es gehe vielmehr darum, ob die Töne die Markenmerkmale wirklich treffen. Für Gore-Tex, Hersteller eines Kunststoffs, der gleichzeitig wasserabweisend und atmungsaktiv ist, spielt der Verwendungsbereich in Outdoor- und Sportklamotten naturgemäß eine große Rolle. Um diese Klangwelt zu schaffen, formulierte why do birds drei Sound-Prinzipien:

  • Inside-Outside (innen ist es warm und trocken)
  • Soundscape (Natur in Töne übersetzt)
  • Rhythmus (durch Schritte erzeugt)
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Wie klingt eigentlich »modern, brilliant, technisch«? why do birds hatte die Antwort

Daraus entstand ein dreisekündiges Audio Logo, das den Sound eines Reißverschlusses, Windgeräusche und Herzklopfen kombiniert. Anschließend zeigte Wodrich Ausschnitte aus dem Style Guide für den Brand Sound – denn so etwas gibt es nicht nur für visuelles Design.
 

Flyiin high

Zum Abschluss berichteten Marco Spies, Managing Partner bei think moto, und Stéphane Pingaud, CEO von flyiin, von ihrem Konzept des Minimum Viable Brandings. Um das Startup flyiin auf die Beine zu stellen, eine Flugbuchungsplattform, über die sich Flügen und Zusatzservices direkt bei den Airlines buchen lassen, entwickelten sie die Marke Schritt für Schritt, wobei sie sich stets auf den Design-Thinking-Prozess stützten. Spies war von Pingauds Idee übrigens so begeistert, dass er als Mitgründer einstieg.

Die drei Schritte des Minimum Viable Brandings:

1.Brand = Product, to be

Am Amfang stand ein rougher Entwurf, ein Moodboard, um Airlines, Partner und Mitarbeiter zu finden. Hier wurden die grundsätzlichen Markenwerte (simple, transparent, exciting) formuliert. Zudem entwickelte das Team Personas, User Journeys und erste Entwürfe für eine visuelle Sprache.

2. Brand = Company, to be

Als eine Person wäre flyiin… In diesem Schritt wurde die Markenpersönlichkeit festgeklopft sowie vier Gestaltungsansätze entworfen. Während dieser Phase stagnierte die Entwicklung, was auf das mangelnde Engagement des damaligen CTO zurückzuführen war. Nachdem dieser das Projekt verlassen hatte, platzte der Knoten und flyiin nahm finale Formen an. Learning: Bei einer Startup-Gründung läuft nicht immer alles rund. Man muss immer hinterfragen, ob man auf dem richtigen Weg ist und warum etwas eventuell nicht klappt – und dann reagieren.

3. The final route, so far

Die Entscheidung für das Logo ist gefallen, die Plattform steht, Investoren sind an Bord. Es kann los gehen.

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Die Marke steht – bald geht flyiin an den Start

 

Fazit: Minimum Viable Branding hilft dabei, die Produktvision zu schärfen, eine Unternehmenskultur zu schaffen und Investoren und Mitarbeiter zu finden. Wichtige Voraussetzung dabei: Die Agentur muss auf Augenhöhe mit dem Kunden arbeiten können (auch wenn sie nicht selbst beteiligt ist) und als Sparringspartner die Unternehmensstrategie mit entwickeln dürfen.

Ein sehr interessanter Ansatz!

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